Mars verliert seine Schwester Caroline auf tragische Weise und macht sich auf die Suche nach Antworten. Diese führt ihn zur Summer Academy, an der Caroline zuletzt viel Zeit mit ihren mysteriösen Freundinnen verbracht hat.
Ich habe vor wenigen Tagen „Die Honeys“ von Ryan La Sala beendet und seitdem überlege ich, wie ich meine Gedanken zu der Geschichte in Worte fassen kann. Und das am besten, ohne zu viel über den Inhalt zu verraten. Ich bin auf das Buch durch Instagram gestoßen und wurde sofort neugierig. Über den Inhalt habe ich kaum etwas gelesen, das mache ich generell selten, um mich überraschen zu lassen. Erwartungen hatte ich, wie meistens, keine. Doch was mich dann erwartet hat, damit habe ich wirklich null gerechnet.
Leider kenne ich „Pretty Little Liars“ nicht, für deren Fans das Buch empfohlen wird. Aber ich kann mir in etwa vorstellen, worum es in der Serie so geht. Vielmehr hatte ich im Verlauf der Geschichte aber tatsächlich Midsommar-Vibes. Aber eins nach dem anderen.
Einen sanften Einstieg gibt es in diesem Buch definitiv nicht, denn die Story legt direkt auf der ersten Seite richtig los – man wird regelrecht überrumpelt und mitten ins Geschehen geworfen. Fun Fact: Ich habe meinen Partner nur anhand des Covers raten lassen, worum es in der Geschichte gehen könnte. Seine Vermutung war „eine romantische, sommerliche Liebesgeschichte.“ Daraufhin las ich ihm die ersten zwei Seiten vor. Seine Reaktion? Ein irritiertes „Alles klar.“
Ich hingegen freute mich, dass es sich anscheinend um eine ziemlich wilde, brutale Story handeln würde. Oh, my sweet summerchild. Das war erst nur der Anfang.
Der Protagonist Mars ist genderfluid (eine Erklärung dazu findet ihr unter diesem Absatz zum Aufklappen). Wie diese Identität dargestellt wird, möchte ich nicht bewerten, da ich selbst nicht betroffen bin und daher keine persönlichen Erfahrungen oder Gefühle dazu einbringen kann. Was ich allerdings sagen kann: Mars wirkt auf mich sehr authentisch, und der Einblick in diese Perspektive war für mich unglaublich interessant. Im Alltag stößt Mars aufgrund seines genderfluiden Daseins immer wieder auf Schwierigkeiten, die oft durch Intoleranz und Ablehnung geprägt sind.
genderfluid, Definition:
Als genderfluid können sich Menschen bezeichnen, bei denen sich die Geschlechtsidentität über einen Zeitraum oder auf bestimmte Situationen bezogen ändert. Das Geschlecht kann zwischen allen möglichen Geschlechtern wechseln, z. B. von männlich zu weiblich, aber auch von weiblich zu nichtbinär, von nichtbinär zu agender, etc.
Quelle: Queer Lexikon
In der Aspen Summer Academy, in der Mars sich auf die Spuren seiner Schwester Caroline begibt, trifft er auf verschiedene interessante Charaktere. Besonders die Honeys haben einen gewissen Reiz auf Mars, denn mit ihnen hat Caroline zuletzt ziemlich viel Zeit verbracht. Nach und nach findet Mars heraus, was es mit den Freundinnen auf sich hat, die in ihrem eigenen Abschnitt des Academy-Geländes leben und arbeiten. Ihre Präsenz übt eine ganz eigene Faszination auf Mars aus – und weil die Mädels so tolerant, offen und neugierig sind, fällt es nicht schwer, eine Verbindung mit ihnen aufzubauen.
Mars taucht immer tiefer in die Geheimnisse der Academy ein, und die Handlung nimmt zunehmend skurrilere Züge an. Wem kann er überhaupt vertrauen? Wer spielt hier den bösen Part, und wer ist wirklich gut? „Die Honeys“ zeigt eindrucksvoll, dass sich die Welt nicht einfach in Gut und Böse einteilen lässt – die Verstrickungen gehen weitaus tiefer, als es auf den ersten Blick scheint. Die Atmosphäre verändert sich von sommerlich und leicht hin zu düster, beklemmend und unheimlich. Und genau das ist auf jeder Seite greifbar. Doch was ist real, was übernatürlich? Oder verschwimmen die Grenzen und das Übernatürliche wird zur Realität – oder vielleicht umgekehrt? Und warum fühlt es sich an, als wäre ich selbst mittendrin?
„Die Honeys“ ist definitiv keine Wohlfühlgeschichte – im Gegenteil, sie ist oft grausam und unangenehm. Man verliert sich zwischen Realität und Übernatürlichem, während im Hinterkopf stets die Frage nach der wahren Ursache von Carolines Tod mitschwingt. Wenn ihr Lust auf eine düstere Geschichte mit Midsommar-Vibes habt, dann kann ich euch das Buch wärmstens empfehlen. Aber seid gewarnt: Es ist nichts für schwache Nerven oder zartbesaitete Leserinnen und Leser, die mit brutalen Geschichten nichts anfangen können. Zum Ende hin wird es nochmal richtig wild und abgedreht. Insgesamt war „Die Honeys“ für mich wie ein Fiebertraum – aber ein guter. Einer, der sich einprägt und im Gedächtnis bleibt.
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Autor:in: Ryan La Sala, Übersetzer:in: Katrin Aust
Inhalt aufklappen
Mars und seine Schwester Caroline waren einst unzertrennlich. Als sie unter grausamen Umständen stirbt, ist Mars von Trauer überwältigt. Nachdem er einst wegen seiner Genderfluidität von der angesehenen Aspen Summer Academy ausgeschlossen wurde, besteht Mars dieses Jahr darauf, an ihrer Stelle teilzunehmen.
Mars fühlt sich zu ihren alten Freundinnen hingezogen, einer Gruppe von Mädchen, die sich die Honeys nennen. Sie sind schön und furchteinflößend, und Mars ist sich sicher, dass sie etwas mit Carolines Tod zu tun haben.
Schon bald trübt sich die sanfte Bergbrise in Aspen. Mars kann seinen eigenen Erinnerungen nicht mehr trauen; etwas jagt ihn am helllichten Tag und spielt mit seinem Verstand. Wenn Mars es nicht bald findet, wird es ihn lebendig auffressen …
Quelle: Cross Cult
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