Rezension: Fake Dates and Fireworks – Ein absolutes Highlight zum Jahresbeginn

Fake Dates and Fireworks ist eine emotionale und humorvolle Geschichte über toxische Beziehungen, Selbstreflexion und den Mut, Raum einzunehmen.

Als ich das Buch auf Instagram gesehen habe, dachte ich: Das klingt süß, das kaufe ich irgendwann mal. Aus „irgendwann mal“ wurde zwei Tage vor Silvester, weil es wie das perfekte Silvester-Buch klang. Und genau das war es letztlich für mich.

Als ich die ersten 150 Seiten gelesen hatte, habe ich mich gefragt, wieso gefühlt jede Person diese Geschichte so in den Himmel lobt. Sie sei unfassbar süß, sie sei so toll und witzig, sie sei ein Jahreshighlight. Bis dahin habe ich es nicht verstanden und hatte wirklich die Sorge, dass mir das Buch überhaupt nicht gefallen wird. Ich war so genervt. Und so sauer.

Das lag primär an der Protagonistin Becca. Ich fand sie unfassbar „delulu“ und teilweise richtig anstrengend. Ich dachte: Wie kann es denn sein, dass man sich in zehn Jahren keinen Millimeter weiterentwickelt? Wie kann es sein, dass man mit 28 immer noch ist wie mit 18? Naiv, gutgläubig, delulu. Und dann hat es irgendwann geknallt. Ich habe so vieles verstanden, und plötzlich hat alles Sinn ergeben. Ich habe verstanden, warum Becca so handelt, warum sie so denkt und warum wir da mit ihr gemeinsam durch müssen.

Becca befindet sich seit zehn Jahren in einer toxischen „Beziehung“ – wobei man das, was sie mit Nils hat, nicht mal als Beziehung bezeichnen kann. Es ist eine Abmachung. Ein Pakt, von dem sie nur leider überhaupt nicht profitiert. Und plötzlich treten Menschen in ihr Leben, die dafür sorgen, dass es auch bei ihr knallt. Sie beginnt ENDLICH, sich zu reflektieren. Sie beginnt aufzuwachen und alles zu hinterfragen.

Ich möchte gar nicht zu viel verraten, aber ich glaube, hier findet sich jede Frau wieder, die bereits Erfahrungen mit toxischen Beziehungen und Menschen hinter sich hat. Und auch ich habe mich wiedergefunden. Der Moment, in dem man jemanden kennenlernt, mit dem man auf einer Ebene kommuniziert. Mit dem man sich wohl und sicher fühlen darf. Man stellt vieles infrage und fürchtet „eine Leiche im Keller“, weil es zu schön ist, um wahr zu sein. Gesund. Liebevoll. Obwohl man genau das verdient hat. Wir alle haben das verdient.

Ich liebe es, wie Kyra Groh feministische Aspekte in ihre Geschichte eingebracht hat. Beispiele aufgezeigt hat, die mich als Leserin wirklich wütend gemacht haben. Zum Nachdenken gebracht haben. Ich wollte die Protagonistin Becca so oft schütteln. Ich war so oft genervt. Aber ich wollte sie genauso oft in den Arm nehmen. Und so oft neben ihr stehen und rufen: „YES GIRL!“. Und ich liebe es übrigens auch, wie oft ich wirklich laut lachen musste. Das Buch bringt nicht nur zum Nachdenken, sondern es macht vor allem einfach Spaß.

Und so kam es, dass Fake Dates and Fireworks auch für mich zu einem Highlight wurde. Eine Geschichte, die ich sehr geliebt habe. Und eine Geschichte, die ich euch allen empfehlen möchte. Denn ich glaube, wir sind alle schon an einen „Nils“ geraten.

★★★★★

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Autor:in: Kyra Groh

Inhalt zum Aufklappen

Becca und Nils sind beste Freunde – die jedes Jahr an Silvester miteinander im Bett landen. Zum zehnten Jubiläum ihres jährlichen One-Night-Stands kratzt Erzieherin Becca ihr gesamtes Erspartes zusammen, um Nils in einem romantischen Alpenchalet endlich ihre Liebe zu gestehen. Doch alles kommt anders: Erst trifft Becca dort ausgerechnet Raphael, den unausstehlichen Onkel eines ihrer Kita-Kinder. Und dann reist Nils auch noch mit seiner Verlobten an, die er nie zuvor erwähnt hat.

Um die Situation irgendwie aufzulösen, bittet Becca ausgerechnet Raphael, ihren Fake-Boyfriend zu spielen. Dumm nur, dass die beiden bisher immer aneinandergeraten sind. Und dass das Knistern zwischen ihnen plötzlich alles andere als gespielt wirkt …

Quelle: Ullstein