Solitaire ist eine Coming-of-Age-Geschichte und zugleich das Debüt von Alice Oseman. Im Zentrum steht die sechzehnjährige Tori Spring, die wir als Leser:in auf ihrer Suche nach sich selbst begleiten.
Die Kernthemen in Solitaire sind Einsamkeit, echte Freundschaft und die Frage nach der eigenen Rolle in der Gesellschaft. Toris Geschichte berührt dabei auch Themen wie Erfolgsdruck, Unsicherheiten und Weltschmerz. Immer wieder wird die zynische Protagonistin mit Fragen konfrontiert: Was ist Freundschaft überhaupt? Und warum sollte ich anderen Menschen wichtig sein?
Tori erscheint wie eine Eigenbrötlerin. Meistens ist sie allein unterwegs, verliert sich in negativen Gedankenschleifen und wirkt oft distanziert. Als sie jedoch mit dem geheimnisvollen Spiel „Solitaire“ in Berührung kommt, beginnt sie, ihre Einstellung zu Freundschaften und eigenen Emotionen zu hinterfragen. In diesem Zusammenhang trifft sie auf Michael Holden – einen sonderbaren, irghendwie viel zu freundlichen Jungen, der sich sehr um sie bemüht.
Auch Toris Familie spielt eine wichtige Rolle. Ihre Eltern machen typische Eltern-Dinge, aber besonders ihr Bruder Charlie – den manche vielleicht schon aus Heartstopper kennen – hat großen Einfluss auf ihre Gedanken und Handlungen, auch wenn er hier eine Nebenfigur ist.
Das Ende des Buches war mir persönlich ein bisschen „zu drüber“, auch wenn die Botschaft, die es transportiert, stark bleibt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Konsequenzen etwas klarer benannt werden. Tori als Protagonistin fand ich authentisch und musste oft über ihre Gedanken und Kommentare schmunzeln. Doch es gab auch Momente, in denen ich die Augen verdreht habe, gar genervt von ihr war – was wohl zum Teil an meinem Altersunterschied liegt. Ich denke, ein jüngeres Publikum wird sich eher in ihr wiederfinden und verstanden fühlen.
Solitaire ist definitiv kein Wohlfühlroman, der zum Träumen einlädt. Es ist eine düstere, melancholische und nachdenkliche Geschichte, die zum Reflektieren eigener Vorstellungen von Freundschaft und Beziehungen anregt. Besonders Jugendliche dürften sich in der Geschichte wiederfinden, da Oseman das Gefühl des Verlorenseins, das viele Teenager erleben, sehr gut einfängt. Gruppenzwang, erste Verliebtheit und die oft unterschätzten Probleme des Heranwachsens werden ebenso thematisiert.
Auch die schwierige Beziehung zu Familienmitgliedern, die bestimmte Aspekte des Teenie-Lebens nicht ernst nehmen, findet hier Raum – etwas, das sicherlich viele junge Erwachsene kennen. Wer hat nicht schon mal am Familientisch gesessen, wo eigene Probleme in Gesprächen bagatellisiert oder ignoriert wurden? „Essstörung? Ach, du musst einfach mehr essen!“
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Autorin: Alice Oseman, übersetzt von: Anja Galic
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Erlebe das aufwühlende Schuljahr mit Victoria Spring!
Victoria Spring hat alles, um glücklich zu sein: Nette Freunde, tolle Geschwister, Eltern … Nur möchte sie am liebsten ihre Ruhe haben und einfach gar nichts tun. Bis sie auf Michael Holden trifft. Der seltsame Junge ist immer fröhlich und fest entschlossen, ihr Freund zu sein. Dann versetzen auch noch Nachrichten einer anonymen Gruppe namens Solitaire die ganze Schule in Schockstarre. Und plötzlich ist die Vorstellung, nichts zu tun, schlimmer als zu handeln …
Ein Muss für alle Heartstopper-Fans
Der bewegende Debütroman von Alice Oseman über Einsamkeit, wahre Freundschaft und die Suche nach sich selbst.
Eine Geschichte über Tori Spring und mit vielen beliebten Charakteren aus Alice Osemans gefeierter Graphic-Novel-Serie Heartstopper – jetzt auch als Realverfilmung bei Netflix.
In ihrem Coming of Age-Roman Solitaire beschreibt Alice Oseman eindrücklich den Zwang, sich inmitten von Weltschmerz, Depression und Erfolgsdruck zurechtfinden zu müssen. Dabei zeigt sie, dass eine einzige Freundschaft ausreicht, um alles zu verändern.
Quelle: Loewe Verlag
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