Im Interview mit dem Geek!-Magazin spricht Jonathan Nolan über den Erfolg seiner Fallout-Serie auf Amazon Prime Video. Er berichtet, wie er als Gamer und Fan der Spielereihe an die Sache herangegangen ist und warum viele Videospieladaptionen scheitern.
Jonathan „Jonah“ Nolan ist ein britischer Drehbuchautor und der Bruder des Regisseurs Christopher Nolan, an dessen Filmen er mitgewirkt hat. Gemeinsam mit seiner Frau Lisa Joy arbeitete er an Westworld und auch an Fallout. Die Videospieladaption läuft seit dem 11. April auf Prime Video und ist ein voller Erfolg. Kürzlich wurde eine zweite Staffel offiziell angekündigt.
Auch für die Games der beliebten Reihe brachte das einen enormen Aufschwung. Am 23. April postete der Fallout-Account auf X: „Vielen Dank an die über eine Million von euch, die an einem einzigen Tag mit uns in #Fallout76 Abenteuer erlebt haben…“
„Nicht viele Filmemacher sind so aufgewachsen“
Und auch der Regisseur der Serie, Jonathan Nolan, ist ein Fan der Spiele. Gegenüber der Geek! äußerte er in Ausgabe #72, er sei regelrecht „besessen“ von der Reihe. „Ich habe mit Fallout 3 angefangen, dann ein wenig New Vegas gespielt und schließlich viel zu viel Fallout 4.“ Nolan sagte im Interview, als Gamer wisse man, dass es „allenfalls eine Handvoll guter Verfilmungen gegeben hat.“
Und wenn ihr euch mal zurückerinnert, welche fallen euch da so ein? Mir gefiel die „The Last of Us“-Serie gut, da habe ich allerdings die Games nicht gespielt. Soweit ich weiß, kam der „Super Mario“-Film gut an, da bin ich persönlich aber nicht drin, weil ich mich nie für Nintendo-Spiele oder Super Mario interessiert habe. Der neue „Tomb Raider“-Film gefiel mir gut, bei Letterboxd hat er allerdings nur eine Wertung von 2,8/5. Dafür kam die „Silent Hill“-Verfilmung etwas besser auf Letterboxd an, mit 3,0/5.
Laut Nolan habe die Filmindustrie hier Probleme mit der Art des Storytelling. Bei einer Buchverfilmung müsse man etwas zurücklassen, füge aber auch etwas hinzu – „wie Bild, Farbe, Sound. Und sogar Fleisch und Blut.“ Bei Videospielen verliere man eine komplette Dimension, im Grunde seien sie dreidimensional, Filme jedoch nur zweidimensional. Spiele können etwas, was Filme nicht können, merkt Nolan an.
Aus diesem Grund ist das Ganze ein furchterregender Prozess. Mein Leben erfasst aber das komplette Phänomen der Spiele. Mein Bruder (Regisseur Christopher Nolan) und ich haben damals mit Pong angefangen, und nun adaptiere ich dessen Urururenkel. Viele der Filmemacher sind eben nicht so aufgewachsen. Sie wissen zwar, dass Videospiele populär sind, aber sie wissen nicht, warum.
Jonathan Nolan, Geek! #72
Nolan gehe an Spiele wie ein Fan heran und wisse, dass, und warum sie so beliebt sind. „Deshalb haben wir uns bei Fallout bemüht, die Dinge, die uns gefallen haben, mit Respekt und Bewunderung zum Leben zu erwecken. Darauf kommt es wirklich an.“ Seiner Meinung nach seien viele Comicverfilmungen anfangs gescheitert, „weil sie von Leuten adaptiert wurden, die keine Comics lasen.“
Im neusten Geek!-Magazin #72 erfahrt ihr noch mehr zu Nolans Arbeit an der Fallout-Serie und den Herausforderungen des Worldbuilding. Ihr findet das Heft in entsprechenden Läden und online bei Panini.
„Man sollte das Ausgangsmaterial zutiefst respektieren“
Ella Purnell spielt in der Fallout-Serie die Rolle der Lucy. Auch ihr war es wichtig, respektvoll mit dem Originalmaterial umzugehen. In verschiedenen Interviews berichtete sie, dass sie selbst die Games gespielt hat, um sich auf den Dreh vorzubereiten. Im YouTube-Video von On Demand Entertainment vom 4. April sagt sie:
Ich wollte das absolute Maximum aus dieser Erfahrung herausholen, und man muss das Ausgangsmaterial zutiefst respektieren.
Aaron Moten spielt Maximus in der Fallout-Serie und berichtet im Gespräch mit „Jake’s Takes“ im YouTube-Video vom 4. April, er habe sich viele Videos und Streams zu den Spielen angeschaut. Auf die Frage, ob die beiden Schauspieler:innen das Spiel auf einer Party spielen würden, auf der mehrere Leute zuschauen, sagt Moten, während des Drehens hätte er seine Scheuklappen aufbehalten wollen, um seinen Job zu beenden. Jetzt könnte er sich vorstellen, das auszuprobieren.
Purnell sagt dazu: „Ich glaube nicht, dass ich es auf einer Party spielen könnte, aber nur weil ich leicht in Verlegenheit gerate.“ Sie hätte die Sorge, dass alle Leute gucken, ihre Hände schwitzen, sie den Controller fallenlässt und zu einem Internet-Meme werde. Das sei zu viel Druck.
Ihr fragt euch, welche Stats und Perks die Figuren in der Fallout-Serie so haben? Das haben wir euch hier zusammengefasst.
Quelle: Geek!-Magazin #72 (Mai/Juni 2024)
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